Beratungsverständnis

Evangelische Beratungsstellen unterstützen Menschen dabei, Krisen zu bewältigen und ihr Leben und ihre Beziehungen neu zu gestalten.

Sie begleiten Menschen dabei, für ihre Konflikte und Probleme Lösungen zu entwickeln oder mit nicht lösbaren Konflikten zu leben, um damit individuelle Lebensperspektiven zu entwickeln.

Unsere Beratungsarbeit orientiert sich an hohen fachlichen Standards, wie bspw. den „Regeln fachlichen Könnens“ oder den „Leitlinien für die Psychologische Beratungsarbeit in der Evangelischen Kirche“. Die Berater*innen haben die Verpflichtung zur regelmäßigen fachlichen Fort- und Weiterbildung. Regelmäßige kollegiale Supervision in den Fachteams sowie externe Supervision sind Teil der Qualitätsstandards.

Die Mitarbeitenden begegnen den Menschen mit dem besonderen Respekt, der sich aus der Würde ableitet, die jedem Menschen durch Gott verliehen ist. Beratung, Tröstung und Ermutigung begründen sich aus dem Gebot der Nächstenliebe. „Nehmet einander an, wie Christus euch angenommen hat“ (Röm 15, 7).

Dem christlichen Menschenbild entspricht, dass Schwäche nicht als Makel und Stärke nicht als Privileg gewertet werden. Erfahrungen des Scheiterns und der Bruchstückhaftigkeit menschlichen Lebens können im Licht der Liebe Gottes verarbeitet werden, so dass neue Anfänge möglich werden.

Evangelische Beratungsarbeit weiß um die Sehnsucht von Menschen nach einem gelingenden Leben und sucht mit den Ratsuchenden nach Wegen auf dieses Ziel hin. Das Wissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um die verzeihende Liebe Gottes ist die Grundlage, auf der auch schwerwiegende Konflikte unvoreingenommen benannt und bearbeitet werden können. Ziel evangelischer Beratungsarbeit ist es, dass Ratsuchende selbstbewusst und eigenverantwortlich ihre Lebensentwürfe überprüfen oder neu entwickeln und umsetzen.

Mit dieser Grundhaltung nehmen evangelische Beratungsstellen zentrale Aufgaben im kirchlich-diakonischen Bereich wahr.